GÖG-Colloquium | Selbsthilfe und kollektive Patientenbeteiligung in Deutschland

Beginn der Veranstaltung
09.04.2019 18:00 Uhr
Ende der Veranstaltung
09.04.2019 19:30 Uhr
Veranstaltungsort
Gesundheit Österreich GmbH, Eingang Biberstraße 20, 1010 Wien

Die Strukturen und Funktionen der gemeinschaftlichen Selbsthilfe haben sich in Deutschland in den letzten 40 Jahren dynamisch und nachhaltig entwickelt. Die Zahl der ca. 3 Millionen Menschen in ca. 100.000 Selbsthilfegruppen und etwa 350 Bundesselbsthilfeorganisationen sowie deren Landesebenen ist seit über zwei Dekaden stabil. Nach den anfänglichen Motiven der Selbsthilfeaktiven wie „Kontrollgewinn“, „Gegenmacht“ etc. haben sich die Bestrebungen der Betroffenen immer stärker zu einer Kooperation mit dem professionellen Versorgungssystem und Integration in die gesundheitspolitische Gestaltung entwickelt. Patientenorientierung und -beteiligung wird auf Bundes- wie Landesebene maßgeblich durch Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfe umgesetzt. Viele der ursprünglichen Forderungen der Selbsthilfe wurden und werden politisch wie versorgungstechnisch umgesetzt – und stellen die Selbsthilfeakteurinnen und -akteure nun vor neue Herausforderungen …

Der Vortrag wirft einen Blick auf die gemeinschaftliche Selbsthilfe in Deutschland, die insbesondere in puncto Selbsthilfeförderung und Patientenbeteiligung zwar oft als Best Practice gelobt wird, aber in der Praxis natürlich auch hier großen Anforderungen und Problemen begegnet. Anhand der aktuellen SHILD-Studie werden Entwicklungen, Wirkungen und Perspektiven der Selbsthilfe in Deutschland beleuchtet und wird der Beitrag der Selbsthilfeforschung zur Unterstützung der Entwicklungen reflektiert.

Dr. phil. Christopher Kofahl ist stellvertretender Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie (IMS) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er studierte von 1988 bis 1994 Psychologie und Psychiatrie an der Universität Hamburg und ist seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter im IMS. Seine Forschungsschwerpunkte lagen zunächst in der Sozialgerontologie mit Fokus auf pflegende Angehörige und Demenz. 2006 gründete er die Arbeitsgruppe Patientenorientierung und Selbsthilfe mit zurzeit 10 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in acht Projekten.

Begrüßung und Moderation
Mag. Gudrun Braunegger-Kallinger
Fonds Gesundes Österreich
Österreichische Kompetenz- und Servicestelle für Selbsthilfe – ÖKUSS
www.oekuss.at

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und ersuchen um Online-Anmeldung bis 8. April 2019.

Einladung auf der GÖG Webseite